Mehr als nur Flicken: Unsere Patchwork-Gruppe an der Hattinger Straße

Sie werden aus Flicken gemacht: Die Taschen, Tücher und Tischdecken, die Hildegard Wellner und ihre Mitstreiterinnen anfertigen.

Patchwork Treff

Regelmäßig trifft sich die Patchwork-Gruppe dafür im Gemeinschaftsraum der Baugenossenschaft Bochum an der Hattinger Straße 295. Und lockt damit auch neugierige Blicke an. »Wenn wir beim Patchworken zusammensitzen, schauen die Leute immer schon interessiert zum Fenster rein«, meint Hildegard Wellner. Die Mitarbeiterin der Baugenossenschaft hat den Treff, bei dem mit Nadel und Nähmaschine gewerkt wird, vor zwei Jahren ins Leben gerufen.

Schnell waren genügend Teilnehmerinnen beisammen. Schließlich ist das Patchworken inzwischen auch in Deutschland durchaus »in«. Ein Grund dafür: »Viele Menschen möchten gerne wieder besondere, individuelle Dinge anfertigen«, meint Hildegard Wellner. Und genau die entstehen beim Patchworken oder, grob übersetzt, Flickwerken.

Die Technik an sich hat eine lange Tradition. Schon im Altertum wurde »gepatchworkt«. Verfeinert wurde das Handwerk von den frühen amerikanische Siedlern; bis heute wird es vor allem von den Amish-People gepflegt. Gefertigt wird beim Patchworken sehr häufig ein sog. Quilt. Der Quilt setzt sich aus drei Stofflagen zusammen, die miteinander vernäht werden: Unterseite, wärmender Füllstoff, Vlies genannt, und Oberseite oder Top. Für das Top werden wiederum oftmals mehrere »patches« (engl. für Flicken) zusammengefügt.

»Erst dieses Zusammennähen der Stofflagen und der Flicken bringt Muster und Relief eines Quilts zum Vorschein«, erklärt Hildegard Wellner. Schließlich müssen die Nähte beim Quilten besonders eng gesetzt werden, damit die Stofflagen nicht gegeneinander verrutschen. Genäht wird dabei entweder von Hand oder mit der Maschine. Am Ende steht mit dem fertigen Quilt ein kleines Kunstwerk. »Es ist schon toll, wie man beim Patchworken mit Farben und Formen spielen und seine Kreativität ausprobieren kann«, schwärmt Hildegard Wellner.

Sehr wichtig ist der 65-Jährigen an ihrem Hobby aber auch das Werken in der Gemeinschaft und das oftmals mit dem Patchworken verbundene soziale Engagement. So hat die Patchwork-Gruppe an der Hattinger Straße zuletzt mehrere selbst gefertigte Quilts für Frühchen an das Kinderkrankenhaus Datteln gespendet. Hildegard Wellner: »So wie wir uns beim Patchworken immer gegenseitig helfen, helfen wir auch gerne anderen mit dem, was wir machen.«

Nutzer für Gemeinschaftsraum Hattinger Straße gesucht! Die Baugenossenschaft sucht Mitglieder, die den Gemeinschaftsraum in der Hattinger Straße 295 nutzen wollen. Ob für den Kaffeenachmittag, den Kartenspielabend oder eben die Patchwork-Gruppe. Wer Interesse an einer Nutzung des Gemeinschaftsraumes hat, spricht uns einfach an:

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